Über Musiktherapie

Wie wirkt Musiktherapie?

In der Musiktherapie werden psychische Leidenszustände und Störungen, die über Sprache erschwert oder nicht zugänglich sind, behandelt. Unter Einbeziehung psychologischer und psychotherapeutischer Theoriebildung sowie gezielt eingesetzter musikalischer Mittel werden diese einer Bearbeitung zugeführt und der Heilungsprozess in Gang gesetzt.
Musikalische Vorkenntnisse oder Begabung sind dabei nicht erforderlich.

Zur Methodik

Über das konkrete Tun – gemeinsam mit der Therapeutin oder in der Gruppe – können psychodynamische Phänomene verdeutlicht werden, die so einer zielorientierten Bearbeitung zugänglich gemacht werden.

Einfach spielbare Instrumente stehen als Ausdrucksmittel zur Verfügung. In vorstrukturierten oder freien musikalischen Improvisationen entsteht ein außersprachlicher, spontaner Spielraum, in dem sich Gefühle, Stimmungen, Bedürfnisse, innere Konflikte und Spannungen abbilden und in Folge neu gestaltet und verändert werden können.

Im gemeinsamen musikalischen Spiel gestalten sich individuelle Muster der Kontakt- und Beziehungsgestaltung, der Kommunikations- und Interaktionsweisen oder der Positionierung/Rollenfindung in einer Gruppe. So können diese in einem Wechsel zwischen Spiel und Reflexion bearbeitet werden.

Über Musikhören (z.B. mitgebrachte Lieder) können Gefühle, Erinnerungen, Phantasien wahrgenommen und hörbar gemacht werden. Über den verbalen Austausch der erlebten Stimmungen oder Gedanken während des Hörens entstehen Themen, die therapeutisch nutzbar gemacht werden können.

Die Stimme gilt als das persönlichste aller Instrumente. Der Einsatz der Stimme improvisatorisch oder in Form von Liedgesang dient vor allem der Sensibilisierung der Eigenwahrnehmung und steht oftmals in Zusammenhang mit Themen wie Selbstbewusstsein, Identität, Selbstsicherheit und Autonomie, die so erprobt, entwickelt und gestärkt werden können.

Ich verwende in der Arbeit mit Kindern auch außermusikalische Spielmaterialien. Im gemeinsamen Rollenspiel mit Handpuppen, Tierfiguren u.ä. werden neben vorhandenen Interaktions- und Beziehungsmustern auch Gefühle, aktuelle Themen und Erlebnisse sichtbar, die das Kind gerade beschäftigen. Diese Form des therapeutischen Spiels dient der Verdeutlichung und Bearbeitung auf einer kindgerechten Ebene.

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